Aktuelles: 19.01.2023: für Bayern gilt weiterhin wegen bundesinfektionsschutzrechtlicher Reglungen die Maskenpflicht für Patientin in
Arztpraxen. Aufgehoben wurde sie nur für
die Beschäftigten in den Arztpraxen und ambulanten Einrichtungen.
Aktuelles zu den Protesten der HNO-Ärzte, die nicht mehr ambulant operieren.
Viele HNO-Ärzte operieren aktuell Kinder nicht mehr ambulant, weil die Krankenkassen diese Operationen schon seit Jahren
(vor der Pandemie) unterhalb der Kostendeckung vergüten. Im Zuge einer "kostenneutralen" Änderung aller ambulanten Eingriffe, soll jetzt diese Vergütung weiter gekürzt werden. Die
Vertreter der Krankenkassen und der Gesundheitsminister Lauterbach werfen den protstierenden HNO-Ärzten jetzt Geldgier vor, und dass sie den Konflikt auf dem Rücken kranker Kinder ausfechten
wollen. Lauterbach hält diesen Protest deswegen für unethisch.
Eben aus ethischen Gründen wurden diese Operationen seit Jahren trotz Defizit durchgeführt. Auch jetzt während
der Protestaktion werden natürlich dringliche Fälle operiert.
Aber der Krug geht eben so lange zum Brunnen bis er bricht. In Zeiten der hohen Hygienekosten und Inflation
nochmals zu kürzen, wenn auch "nur" um 4 Euro hat das Maß voll gemacht. Es geht eben nicht mehr, und auch wir HNO-Ärzte müssen unsere Rechnungen bezahlen können. Im Übrigen erhielten die
niedergelassenen Ärzte und ihre med. Fachangestellten während der Pandemie keinerlei Unterstützung durch die Politik oder Krankenkassen, im Gegensatz zu den Kliniken und deren Mitarbeitern
(Corona-Bonus etc.) Dabei haben wir uns tagtäglich dem gleichen Risiko ausgesetzt, haben extra Infektionssprechzeiten angeboten, Überstunden gemacht und die Kliniken vor einem Ansturm
bewahrt.
Vertreter der Krankenkassen und auch Herr Lauterbach machen mit unqualifizierten Aussagen nun in den Medien Stimmung gegen
die "ach so geldgierigen HNO-Ärzte" . Sie wollen damit von der eigentliche Problematik ablenken. In Zeiten der Intoleranz und medialen Überflutung der Menschen ist das ein unsägliches Verhalten
politischer und gesellschaftlicher Entscheidungsträger.
Faktencheck: die Entfernung der Rachenmandeln(Polypen) beim Kind wird mit 104 Euro
vergütet. Dem gegenüber stehen ca. 130 Euro reine Kosten. Der Arzt hat dann noch keinen Cent verdient, im Gegenteil, er legt drauf. Die reine Operationszeit beträgt ca. 15 Minunten. Mit
Einleitung und Ausleitung der Narkose befindet sich das Kind ca. 30-40 Minunten im Op-Saal. Für die Nachsorge des Kindes erhält der HNO-Arzt nochmals 9,90 Euro. Dafür muss er postoperativ
immer erreichbar sein, auch nachts. Er trägt die Verantwortung für mögliche Komplikationen.